Herzlich Willkommen in Åmål, einer Kleinstadt in Schweden. Es ist nicht viel los, die Bewohner:innen sind eher spießig. Wer da aus dem Rahmen fällt, hat es nicht leicht. So geht es auch Agnes in der Jugendoper von Samuel Penderbayne, die jetzt an der Staatsoper Premiere feierte.
„Manchmal glaube ich, jedes Flugzeug, das ich sehe, existiert überhaupt nur, um mich daran zu erinnern, dass ich einer der unbedeutendsten Menschen der Welt bin.“, sagt Christin im Roman „Niemand ist bei den Kälbern“ von Alina Herbing. Sie hat das Gefühl, jemand klammere sich fest um ihren Hals und glaubt, zu ersticken. Oder sie versucht, nicht zu weinen. Oder beides. Das Buch wurde so gut verfilmt, dass der Druck auf Christins Luftröhre spürbar und gleichzeitig immer unvorstellbarer wird.
Die Ampel-Regierung legte in der vergangenen Woche einen Gesetzesentwurf für die Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche vor – lange überfällig, findet unsere Autorin.
Die olympischen Spiele sind immer ein großes Fest des Sportes und auch eine wunderbare Gelegenheit für das Gastgeberland, sich gut in Szene zu setzten. Das war 1936 auch den Nationalsozialisten bewusst, die die Spiele in Berlin nutzen wollten, um sich als tolerant und weltoffen zu inszenieren. Dumm nur, wenn dann plötzlich Menschen im olympischen Dorf sterben. Oberkommissar Gereon Rath, bekannt aus Volker Kutschers Romanen und deren Verfilmung „Babylon Berlin“, beginnt in der Uraufführung im Altonaer Theater zu ermitteln.
Meistens sind urbane Legenden nichts weiter als Mythen ohne viel Wahres dahinter. Anders ist es mit dem Candyman in dem neuen Horrofilm von Nia DaCosta und Jordan Peele, der jetzt auf DVD erscheint. Der Candyman erscheint, wenn er gerufen wird – und das bedeutet selten etwas Gutes. Das erfährt auch der junge, aufstrebende Künstler Anthony McCoy.
Eine der bekanntesten spanischen Traditionen wird durch einen gesellschaftlichen Stimmungswechsel in Frage gestellt. Auch ökonomisch gesehen kriselt das Spektakel schon länger und überlebt nur mithilfe von Subventionen. Wie lange geht das noch gut? Wäre es legitim, eine kulturelle Ausdrucksform zu verbieten? Wie findet sich eine Lösung in diesem Konflikt, der die Bevölkerung so stark spaltet?
Ein junger Prinz, der mit seinen Freunden in den Wald geht, um zu trinken und zu jagen und dort etwas ganz anderes findet –John Neumeier verwebt in seinem Ballett Dornröschen ein altes Märchen mit der Gegenwart und lässt Moderne und Vergangenheit aufeinandertreffen. Das Ballett feierte nun an der Hamburgischen Staatsoper Premiere und löste beim Publikum langanhaltenden Beifall aus.
Ist es eine Romanze? Ein Drama? Eine Tragödie? Ein Musical? Irgendwie ist „Annette“ von Leos Carax alles davon und noch einiges mehr. Vielleicht war die Unklarheit über die Ausrichtung des Films Grund der zu beobachtenden Zuschauer:innen-Flucht, die lange bis in die Spielzeit des Films anhielt. Aber: Mit den Ecken und Windungen der Handlung entsteht eine eindrückliche Geschichte, die in Erinnerung bleibt.
Mit der neuen 2G-Regelung will die Universität Präsenzlehre dauerhaft ermöglichen. Dazu gibt es aber bisher wenig Konkretes. Wer in diesem Semester die UHH von innen sehen will muss Einsatz zeigen – das gilt für Lehrende und Studierende.
Morgen, morgen, nur nicht heute – das Aufschieben wichtiger Aufgaben ist insbesondere unter Studierenden ein weit verbreitetes Problem. Doch was hilft wirklich gegen Prokrastination? In der Psychologie finden sich praktische Ansätze.
Theoretisch ist ein Date heutzutage ziemlich unkompliziert. Man verabredet sich halt und geht ins Kino oder etwas trinken. Eine:n Aufpasser:in werden die meisten nicht haben, höchstens einen abgesprochenen Anruf von Freund:innen, der einen erlöst, sollte das Date komplett in die Hose gehen. Vor nicht allzu langer Zeit sah das aber noch ganz anders aus. Und das stürzt zwei Studenten im Stück von Brandon Thomas in ziemliches Chaos, wie das Ernst Deutsch Theater unterhaltsam zeigt.
Am Mittwochnachmittag war es so weit: Die Ampelparteien stellten nach langen Verhandlungen ihren Koalitionsvertrag vor, der festlegen soll, was und wie die neue Regierung aus SPD, Grünen und FDP plant. Auch Bildung und Forschung spielen eine Rolle: Wo steht die Ampel bei Fragen rund um Wissenschaft, Studierende und Bildungsförderung?
Kommt eine Rückkehr zur Online-Lehre?. Damit würde die Pandemie wieder Studierende treffen, die große Hoffnungen auf das Wintersemester gesetzt hatten. Doch die Erwartungen wurden schon zu Beginn des Semesters nicht erfüllt.
Der Bass lässt den Boden leicht vibrieren, Nebel steigt auf und das Licht ändert sich. Dann wieder erklingt ein Filmsoundtrack oder Country-Music. Die Tänzer:innen sind allein, in kleinen oder großen Gruppen. Die Jungen Choreografen, Tänzer:innen des Hamburg Ballett John Neumeier, präsentieren mit eineinhalb Jahren Verzögerung ihre Werke.
An der Universität Hamburg sind am Mittwochmorgen studentische Beschäftigte und wissenschaftliche Hilfskräfte in den Streik getreten. Sie folgen damit einem Aufruf der Gewerkschaften Verdi und GEW zum Solidaritätsstreik mit den des Landes. Diese waren von den Gewerkschaften am Mittwoch zu einem Warnstreik in der aktuellen Tarifrunde aufgefordert worden.
Vor einiger Zeit war Kaffee noch ein Luxusgut, es gab kaum Autos und Kriminalbeamt:innen waren hauptsächlich männlich. Außerdem war es zwar von Vorteil, einen Adelstitel zu tragen, um schnell im hohen Dienst der Polizei anfangen zu können, vor allen Problemen schützte er jedoch auch nicht. In Ralph Knobelsdorfs neuem Roman, dem Anfang einer Serie, stellt das auch der junge Wilhelm von der Heyden, Sohn eines Freiherrn, fest.
Am Montag haben Aktivist:innen, Studierende und Beschäftigte einen Hörsaal an der Universität Hamburg besetzt. Sie fordern unter anderem bessere Arbeitsbedingungen für studentische Beschäftigte. KOPFZEILE hat mit Laura Six von der Initiative TVStud Hamburg gesprochen.
Neben eingezäunten Steinhaufen mitten auf dem Campus steht eine Bühne mit Bierzeltbänken. Immer wieder ertönt Musik, Lesungen werden gehalten oder Theater gespielt. Zu Beginn des neuen Semesters haben einige Studierende in der ersten Vorlesungswoche eine Kulturwoche geplant. Kopfzeile hat Lene Greve, eine der Organisatorinnen, getroffen und mit ihr über das Projekt gesprochen.
Nach eineinhalb Jahren Pandemie stehen Hochschulen noch immer eher am Rande der politischen Aufmerksamkeit. Eine neue Studie zeigt nun, dass die psychische Belastung unter Studierenden deutlich zugenommen hat – und untermauert, wie wichtig die Rückkehr zur Präsenzlehre ist.
Es war einmal – kaum hören wir diese Worte, wissen wir, es geht um Märchen. Und höchstwahrscheinlich um eines der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Beide, Jacob und Wilhelm, waren aber viel mehr als die Sammler solcher Geschichten. Michael Ehnerts Stück erzählt ein Märchen über die Schriftsteller.