Liebe Leser:innen,
heute feiert unser Studierendenmagazin KOPFZEILE seinen ersten Geburtstag! Darauf sind wir stolz, denn es zeigt, dass sich unsere Arbeit – dass sich Journalismus (!) – lohnt. Auch in Zeiten, in denen Medienvertreter:innen in Deutschland immer häufiger verbalen und körperlichen Angriffen ausgesetzt sind und die Digitalisierung sie dazu zwingt, ihren Berufsstand zu hinterfragen, bleiben Informationen und Aufklärung weiterhin wichtig. Das gilt auch im kleinen Rahmen – zum Beispiel auf dem Campus der Universität Hamburg.
Als wir vor einem Jahr mit unserem Projekt gestartet sind, hatten wir viele Pläne, aber auch ein bisschen Angst, ob wir unser Magazin überhaupt über längere Zeit aufrechterhalten können. Tatsächlich lief einiges anders, als wir es uns vorgestellt haben. Persönliche Redaktionskonferenzen im „Pferdestall“ konnten seit Februar 2020 nicht mehr stattfinden. Koordination per WhatsApp und Zoom war und ist deshalb immer noch gefragt. Unser Veranstaltungskalender pausiert nun schon monatelang, obwohl wir doch so gerne mal wieder interessante Podiumsdiskussionen, Filmvorstellungen im Audimax oder Clubkonzerte ankündigen würden. Auch eine gedruckte Ausgabe von KOPFZEILE konnten wir bisher nicht realisieren. Zum einen, weil die Website viel Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, zum anderen, weil sich ein Heft auf einem leeren Campus kaum lohnt.
Trotzdem können wir positiv auf dieses Jahr zurückblicken. Vieles von dem, was wir uns vor einem Jahr vorgenommen haben, ist in Erfüllung gegangen. Uns war es von Anfang an ein Anliegen, Kommiliton:innen der Universität Hamburg über das zu informieren, was auf dem Campus und darüber hinaus passiert – immer aus der Perspektive von Studierenden. Gleichzeitig wollten wir mehr junge Menschen für den Journalismus begeistern und ihnen erste Schritte in dem Berufsfeld ermöglichen. Beides ist uns gelungen. Zu unserer Redaktion, die anfangs nur aus Studierenden der Journalistik und Kommunikationswissenschaften bestand, haben sich auch interessierte und ambitionierte Autor:innen aus der Germanistik, den Sozialwissenschaften, der Osteuropastudien und Rechtswissenschaften gesellt. Auch inhaltlich hat sich KOPFZEILE weiterentwickelt, Themen wie Nachhaltigkeit sind mehr in unseren Fokus gerückt. Und geneigte Leser:innen mögen es bereits bemerkt haben: Der Doppelpunkt hat kürzlich unser Gendersternchen abgelöst.
Selbstverständlich blieb auch das Unileben nicht unbeleuchtet, auch wenn das in Zeiten, in denen alle Veranstaltungen nur online stattfinden, nicht ganz einfach ist. Unsere Redakteur:innen berichteten von ihren Erfahrungen mit Zoom-Vorlesungen, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Finanzierung von Erasmus-Studierenden hat und wie sich Kommiliton:innen für die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen einsetzen. Leider etwas weniger beachtet blieb dagegen die Hochschulpolitik. Im Dezember und Januar fanden die StuPa-Wahlen statt, die wir in Teilen begleitet haben. Für die kommenden Monate nehmen wir uns aber vor, dort vermehrt hinzuschauen, wo über das Campusleben entscheiden wird, denn (auch) das sehen wir ganz klar als unsere Aufgabe als Studierendenmagazin.
Wie vor einem Jahr können wir also auch jetzt sagen: Unsere Arbeit ist noch längst nicht getan. Weiter geht es darum, KOPFZEILE mit bunten Inhalten, neuen Gedanken und spannenden Geschichten zu füllen. Themenvielfalt lebt von der Vielfalt in der Redaktion. Unser Dank gilt unseren Redakteur:innen, die genau dazu beigetragen haben und es auch noch weiter tun. Doch ohne unsere Leser:innen wäre unsere Arbeit sinnlos, deshalb gilt unser Dank auch Euch!
Christine Leitner (Chefredakteurin)
Friederike Deichsler (stellv. Chefredakteurin)