Was passiert, wenn Liebe, Konflikt und ein wenig Zauber zusammengeworfen werden? Richtig: Ein chaotisches Verwirrspiel. Eine Grundlage, die Shakespeare für seine Komödie „Ein Sommernachtstraum“ nutzte und nun von Mona Kraushaar ins Ernst Deutsch Theater in Hamburg gebracht wurde.
Das am Ende des 16. Jahrhunderts geschrieben Stück „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare verfolgt drei ineinander verwobene Handlungsstränge, welche mit teils modernem Flair auf die Bühne gebracht wurden.
Dabei verfolgt das Publikum zum einen Theseus (Luis Quintana), der versucht, Hermia (Alina Danko) davon zu überzeugen, die Entscheidung ihres Vaters zu akzeptieren, Demetrius (Marie Scharf) zu heiraten, obwohl sie eigentlich Lysander (Luis Quintana) liebt. Währenddessen trauert Helena (Anatol Käbisch) über den Fakt, dass Demetrius nicht sie, sondern Hermia liebt.
Zum anderen bereitet eine Gruppe Handwerker ein Trauerspiel, also ein Drama mit einem tragischen Ausgang, vor. Dabei finden zwei Liebende ähnlich wie bei Romeo und Julia den Tod.
Schließlich gibt es noch die Elfenkönigin Titania (Marie Scharf) und den Elfenkönig Oberon (Luis Quintana), die im Wald der Elfen in einen hitzigen Streit verwickelt sind.
Oberon ist derjenige, der das Verwirrspiel initiiert. Er ist entschlossen, Titania eins auszuwischen, und beauftragt Puck (Anne Kulbatzki) damit, sie mit einer magischen Blume zu beträufeln, welche Titania dazu bringt, sich in das nächste Wesen zu verlieben, das sie sieht. Oberon bekommt aber auch mit, wie Helena dem Athener Demetrius hinterhertrauert und beauftragt, Puck auch ihn zu beträufeln. Die Anweisungen waren jedoch nicht ganz so deutlich, wie Oberon dachte. Puck verzaubert versehentlich den Athener Lysander, der Helena sieht und sich in sie verliebt. Als Oberon den Fehler bemerkt, beauftragt er Puck, den Richtigen zu verzaubern. So kommt es, dass sowohl Lysander als auch Demetrius in Helena verliebt sind und nun Hermia ihrem Lysander nachtrauert.
In der Zwischenzeit bereiten die Handwerker ihr Stück vor.
Was Altes, Was Neues und Irgendwas Dazwischen
Diese Darbietung der Komödie vereint das Klassische an dem Stück mit einem Hauch von Moderne. So ist an der Sprache der jungen Athener und des Elfenpaares zu erkennen, dass das Stück nicht aus der frühen Neuzeit stammt, jedoch sind die Kostüme eindeutig moderner. Auch die Handwerker wurden in gegenwärtiger Art porträtiert: im für uns klassischen Blaumann und in moderner Sprache. Der chaotische Haufen parodiert dabei das Paradebeispiel von unprofessionellen Darstellern, deren Fehler und Missverständnisse das Stück immer wieder unterbrechen.
Des Weiteren sorgten die kurzen musikalischen Einschübe für Lacher, denn entgegen den Erwartungen wurde nicht klassische Musik gespielt. Diese Inszenierung wurde von uns bekannten modernen Liedern begleitet. Für viele heutzutage eher „old school“ wurde beispielsweise „Still D.R.E“ von Dr. Dre mehrmals auf dem Klavier angespielt.
Aber nicht nur die Musik zählt zu den Highlights der Aufführung. Blumen, die wie von Zauberhand aufrecht auf die Bühne fallen, und ein in der Luft hängendes Sofa, bleiben definitiv auch in Erinnerung. Das Ensemble arbeitete hervorragend mit der Bühne und beeindruckte mit ihren verschiedenen Rollen.
Du möchtest das Stück auch sehen? Bis zum 05.07.2024 ist es noch im Ernst Deutsch Theater zu sehen.
Eintritt: 24,00 – 44,00€
Für Schüler:Innen, Auszubildende und Studierende 9,00€
