Fatcat, die achtköpfige Powerfunk-Band aus Freiburg, hat am Abend in Hamburgs Nochtspeicher ihr neustes Album „More Sugar“ gespielt und eine ordentliche Ladung „sugar“ serviert. Im Nochtspeicher brachte die Hitze die Luft zum Kleben, fast wie Zucker, und die Mischung aus Soul und R&B klebten das Publikum an die Lippen des Frontsängers Kenny Joyner.
Autorin: Lara Haßlberger, Fotos: Felix Koch.
Der Nochtspeicher wird zur Selbsthilfegruppe
Die Band heizte von Anfang an richtig ein, das Publikum war sofort mit dabei, textsicher und voller Energie – selten, dass man so viel Begeisterung schon ab der ersten Minute erlebt. Der Frontmann bezeichnete die Show als eine Art Selbsthilfegruppe für gute Laune. Und das funktionierte: Die Zuschauer hatten sichtlich eine gute Zeit. Auch wenn der Saal nicht ganz ausverkauft war, fühlte es sich trotzdem intim und vibrierend an.

Sugar lieben zwar alle, manchmal fehlte jedoch die Prise Salz
Auf der Bühne? Ein wildes Durcheinander von wild gemusterten Secondhand-Hemden. Es wirkte, als wären die Jungs vorher bei Humana einkaufen gewesen oder hätten sich am Kleiderschrank ihrer Großeltern bedient, aber genau das passte zum Style: Schräg, verspielt und herrlich unperfekt. Besonders ins Auge sprangen die Bläser, die jedes Solo mit Energie füllten. Fast schon zu viel des Guten? Vielleicht. Aber hey, wenn man schon „More Sugar“ will, dann bitte auch ohne Kalorienzählen. Trotzdem: Ab und zu hätte die eine oder andere Prise Salz dem Sound gutgetan, denn Überraschungen blieben an manchen Stellen aus – die Songs wurden etwas repetitiv.

Ein kleines Highlight: Ein Medley aus ihrem 2013 erschienen Album „New Funk“– und spätestens seit Taylor Swift Medleys als festen Teil ihrer Eras-Tour hat, ein toller Weg, um die musikalische Vergangenheit kurz aufleben zu lassen, ohne den neuen Songs zu wenig Raum zu geben. Dazu gab es zwischen den Songs viel Interaktion mit dem Publikum und Anekdoten über die Entstehung von Songs und das Bandleben.
Smartphones blieben in der Tasche
Was auch auffiel: Wo auf anderen Konzert das Publikum eher durch Handybildschirme als durch die eigenen Augen das Konzert verfolgt, blieben die Smartphones in den Taschen. Nur hier und da wurde schüchtern die Klapphülle des Smartphones geöffnet und ein Video im Querformat aufgenommen.
Fatcat hat den Nochtspeicher zum Schmelzen gebracht. Ein bisschen mehr Würze hätte das Set zwar perfekt abgerundet, aber die Show war trotzdem ein süßes, schweißtreibendes Vergnügen. Wer auf eine Mischung aus funky Grooves, witzigen Anekdoten und einer Band steht, die vor Energie nur so sprüht, ist bei Fatcat goldrichtig.
Der Abend durch Felix‘ Linse
Ein paar visuelle Eindrücke des Abends. Hier geht es zu den Fotos.









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