Ist es wirklich nur ein Austausch oder doch eher eine Flucht aus dem Schoß der Familie? Das weiß Joachim selbst nicht so genau, als er sich für den Auslandsaufenthalt in Amerika bewirbt. Im Altonaer Theater feierte die Inszenierung nach Joachim Meyerhoffs gleichnamigem ersten Buch nun Premiere und erzählt eine unterhaltsame Geschichte mit ernsten Themen.
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Warten ist meistens eine eher langweilige, manchmal aber auch aufregende Tätigkeit, die alle sicherlich schon oft erlebt haben. Was aber, wenn selbst Warten jetzt vermarktet wird? Mit dieser Frage beschäftigt sich das neue Stück der Projektgruppe Gegen:wart des Ernst Deutsch Theaters. Kopfzeile hat mit Leiterin Mia Massmann, Bühnenbildnerin Nadin Schumacher und Darstellerin Naomi Taube über das Stück gesprochen.
Schon immer war er ein Ort der Mythen und des Wandels – der Hamburger Hafen. Das Stück „Umschlagplatz der Träume“ nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch 150 Jahre Hafengeschichte. Es feierte nun im Ernst Deutsch Theater seine Uraufführung.
Ob eingesperrt, jeder Möglichkeit zur Flucht beraubt oder einer Männerwelt ausgeliefert – die Figuren in den Stücken, die das Hamburger Theater Festival 2022 auf die Bühnen der Stadt bringt, sind alle auf irgendeine Art gefangen.
Mit dem Beginn des Sommersemesters starten im April auch wieder die Kulturkurse und Gesellschaftskritischen Tutorien des AStA der Universität Hamburg. Kopfzeile hat mit Pauline, der Referentin für Kultur und politische Bildung des AStA, über die geplanten Veranstaltungen für das Sommersemesters gesprochen.
Die 18-jährige Australierin Milla Loock besucht derzeit die Ballettschule des Hamburg Ballett John Neumeier. Ihre Choreografie „Cognition“, getanzt von ihrer Mitschülerin Anita Ferreira, wurde Anfang Februar beim Prix de Lausanne mit dem „Young Creation Award“ für aufstrebende Choreograf:innen ausgezeichnet. KOPFZEILE hat mit ihr über ihre Choreografie und ihre Erfahrungen bei dem berühmten Wettbewerb gesprochen.
Wie sieht unsere Gegenwart aus? Verschiedene Gedanken dazu findet man in den kommenden Tagen auf den Bühnen des Ernst Deutsch Theaters. Denn dort feiern die Jugendclubs des Theaters vom 23. bis zum 26. Februar ihr plattform-Festival.
Was ist jetzt gerade, in diesem Moment, gegenwärtig? Das fragen sich die Jugendclubs des Ernst Deutsch Theaters während des plattform-Festivals vom 23. bis 26. Februar. KOPFZEILE hat Festival-Organisatorin Mia Massmann und Gesche Lundbeck, Leiterin von zwei Jugendclubs, getroffen.
Der Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln liegt in der Luft, es ist laut, alles leuchtet bunt – die Umgebung wirkt geradezu magisch. Jahrmärkte mit ihren verschiedenen Attraktionen faszinieren Klein und Groß schon lange. Und doch ist diese ganze Pracht manchmal nur Fassade. Für Liliom, den tragischen Helden in John Neumeiers Ballett, das nun seine Wiederaufnahme feierte, ist der Jahrmarkt sein Leben.
In Fatma Aydemirs neuem Roman wird so einiges auf den Tisch geworfen: Die Einwanderungsgesellschaft, Identitätskrisen, Sexualität, Rassismus und Familie sind nur einige der Themen, die die Schriftstellerin in „Dschinns“aufmacht. Das Buch teilt aus – und ist gleichsam empathisch mit seinen Figuren.
Herzlich Willkommen in Åmål, einer Kleinstadt in Schweden. Es ist nicht viel los, die Bewohner:innen sind eher spießig. Wer da aus dem Rahmen fällt, hat es nicht leicht. So geht es auch Agnes in der Jugendoper von Samuel Penderbayne, die jetzt an der Staatsoper Premiere feierte.
„Manchmal glaube ich, jedes Flugzeug, das ich sehe, existiert überhaupt nur, um mich daran zu erinnern, dass ich einer der unbedeutendsten Menschen der Welt bin.“, sagt Christin im Roman „Niemand ist bei den Kälbern“ von Alina Herbing. Sie hat das Gefühl, jemand klammere sich fest um ihren Hals und glaubt, zu ersticken. Oder sie versucht, nicht zu weinen. Oder beides. Das Buch wurde so gut verfilmt, dass der Druck auf Christins Luftröhre spürbar und gleichzeitig immer unvorstellbarer wird.
Die olympischen Spiele sind immer ein großes Fest des Sportes und auch eine wunderbare Gelegenheit für das Gastgeberland, sich gut in Szene zu setzten. Das war 1936 auch den Nationalsozialisten bewusst, die die Spiele in Berlin nutzen wollten, um sich als tolerant und weltoffen zu inszenieren. Dumm nur, wenn dann plötzlich Menschen im olympischen Dorf sterben. Oberkommissar Gereon Rath, bekannt aus Volker Kutschers Romanen und deren Verfilmung „Babylon Berlin“, beginnt in der Uraufführung im Altonaer Theater zu ermitteln.
Meistens sind urbane Legenden nichts weiter als Mythen ohne viel Wahres dahinter. Anders ist es mit dem Candyman in dem neuen Horrofilm von Nia DaCosta und Jordan Peele, der jetzt auf DVD erscheint. Der Candyman erscheint, wenn er gerufen wird – und das bedeutet selten etwas Gutes. Das erfährt auch der junge, aufstrebende Künstler Anthony McCoy.
Ein junger Prinz, der mit seinen Freunden in den Wald geht, um zu trinken und zu jagen und dort etwas ganz anderes findet –John Neumeier verwebt in seinem Ballett Dornröschen ein altes Märchen mit der Gegenwart und lässt Moderne und Vergangenheit aufeinandertreffen. Das Ballett feierte nun an der Hamburgischen Staatsoper Premiere und löste beim Publikum langanhaltenden Beifall aus.
Ist es eine Romanze? Ein Drama? Eine Tragödie? Ein Musical? Irgendwie ist „Annette“ von Leos Carax alles davon und noch einiges mehr. Vielleicht war die Unklarheit über die Ausrichtung des Films Grund der zu beobachtenden Zuschauer:innen-Flucht, die lange bis in die Spielzeit des Films anhielt. Aber: Mit den Ecken und Windungen der Handlung entsteht eine eindrückliche Geschichte, die in Erinnerung bleibt.
Theoretisch ist ein Date heutzutage ziemlich unkompliziert. Man verabredet sich halt und geht ins Kino oder etwas trinken. Eine:n Aufpasser:in werden die meisten nicht haben, höchstens einen abgesprochenen Anruf von Freund:innen, der einen erlöst, sollte das Date komplett in die Hose gehen. Vor nicht allzu langer Zeit sah das aber noch ganz anders aus. Und das stürzt zwei Studenten im Stück von Brandon Thomas in ziemliches Chaos, wie das Ernst Deutsch Theater unterhaltsam zeigt.
Der Bass lässt den Boden leicht vibrieren, Nebel steigt auf und das Licht ändert sich. Dann wieder erklingt ein Filmsoundtrack oder Country-Music. Die Tänzer:innen sind allein, in kleinen oder großen Gruppen. Die Jungen Choreografen, Tänzer:innen des Hamburg Ballett John Neumeier, präsentieren mit eineinhalb Jahren Verzögerung ihre Werke.
Vor einiger Zeit war Kaffee noch ein Luxusgut, es gab kaum Autos und Kriminalbeamt:innen waren hauptsächlich männlich. Außerdem war es zwar von Vorteil, einen Adelstitel zu tragen, um schnell im hohen Dienst der Polizei anfangen zu können, vor allen Problemen schützte er jedoch auch nicht. In Ralph Knobelsdorfs neuem Roman, dem Anfang einer Serie, stellt das auch der junge Wilhelm von der Heyden, Sohn eines Freiherrn, fest.
Neben eingezäunten Steinhaufen mitten auf dem Campus steht eine Bühne mit Bierzeltbänken. Immer wieder ertönt Musik, Lesungen werden gehalten oder Theater gespielt. Zu Beginn des neuen Semesters haben einige Studierende in der ersten Vorlesungswoche eine Kulturwoche geplant. Kopfzeile hat Lene Greve, eine der Organisatorinnen, getroffen und mit ihr über das Projekt gesprochen.