gelesen: Der falsche Bart des Weihnachtsmanns

Ist der Weihnachtsmann im Kaufhaus echt oder falsch? Terry Pratchett kennt eine Antwort. Foto: Svenja Tschirner

Kaum eine Zeit eignet sich so gut zum Geschichtenerzählen wie die Winter- und Weihnachtszeit. Märchen stehen dabei hoch im Kurs, aber auch Geschichten über den Weihnachtsmann und seine kleinen Helfer*innen sind beliebt. Das Buch „Der falsche Bart des Weihnachtsmanns“ vereint elf wunderbar weihnachtliche Geschichten von Terry Pratchett.

Was macht der Weihnachtsmann an den restlichen 364 Tagen im Jahr? Was hat er im Advent in einer Spielwarenabteilung oder gar vor Gericht zu suchen? Der Weihnachtsmann, so Terry Pratchetts Erzählung, stiftet viel Chaos und verschenkt so manches, was eigentlich nicht zwingend hätte verschenkt werden sollen. Aber manchmal schenkt er auch genau die richtigen Sachen, zum Beispiel den Computer, von dem er plötzlich angeschrieben wird.

Nicht nur am Nordpol, sondern auch anderswo auf der Welt, konkreter in Blackbury in England, passieren zur Weihnachtszeit merkwürdige Dinge. Dort wird beispielsweise die größte Pastete der Welt gebacken oder ein Yeti-Baby wird zum kleinen großen Haustier.

Auch sonst geschieht in Terry Pratchetts Kurzgeschichten allerlei Skurriles und Unterhaltsames. Wer bis hierhin das Märchen hinter dem Lied „Twelve Days of Christmas“ noch nicht kannt, dem ist es spätestens jetzt ein Begriff, denn in diesem Buch ist es festgehalten.

Vor Gericht steht in einer der Geschichten übrigens nicht nur der Weihnachtsmann. Auch über die Zahnfee gibt es eine Gerichtsakte. Denn schließlich kann man nicht einfach bei Leuten einbrechen, um Zähne gegen Geld zu tauschen.

Mit Schirm, Charme und Geschenken

Nicht nur die Charaktere aus den Kurzgeschichten sind liebenswert und schrullig. Jede der Kurzgeschichten ist umrahmt und durchwirkt von Zeichnungen von Mark Beech. Diese ergänzen die Geschichten wunderbar, da sie den Figuren sehr charakteristische und ganz eigene Gesichter verleihen. Die Nasen sind dabei meistens sehr präsent, genauso wie die langen Arme und Beine der Figuren. Trotzdem, oder gerade deswegen, versprühen die gezeichneten Figuren ihren jeweils eigenen Charm im Zusammenspiel mit den Texten Pratchetts. Diesen fehlt es zu keiner Zeit an Humor und Wortgewandtheit.

Fazit

„Der falsche Bart des Weihnachtsmanns“ ist ein Buch mit unterhaltsamen, fröhlichen Geschichten und liebevollen Illustrationen. Die Geschichten eignen sich wunderbar, um die Zeit bis Weihnachten zu überbrücken. Das Buch bietet Lesevergnügen für Groß und Klein, egal ob auf einen Rutsch gelesen oder in mehreren Etappen. Die Leser*innen können damit aber auch problemlos die Zeit zwischen der Bescherung und den Verwandtenbesuchen oder Winterspaziergängen verbringen. Und die Geschichten lassen sich auch gut mehrfach (vor-)lesen.

AutorTerry Pratchett
VerlagPiper
Preis15,00 Euro
Seitenzahl192 Seiten